Was bedeutet Digitalisierung?

Diese Themen erwarten mich

1. Der Digitale Wandel und die Folgen für unser Leben

Digitalisierung - Wie sehen Sie das?

Die einfachste und ursprüngliche Definition von Digitalisierung ist:
"Die Umwandlung von analogen Inhalten oder Prozessen in eine digitale Form oder Arbeitsweise."

Aber wird dieser Einzeiler der heutigen Bedeutungsauffassung gerecht?

Der Begriff Digitalisierung hat sich zu einem breitgefächerten Konzept entwickelt.
Will man seiner Bedeutungsvielfalt gerecht werden, muss man weit ausholen.
Von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachtet, verbergen sich dahinter diverse Definitionen und Assoziationen.

Auf der einen Seite bietet es eine große Chance für neue Arbeitsplätze im IT-Bereich und die Schaffung innovativer Branchen.
Auf der anderen Seite sehen viele in der Digitalisierung eine Gefahr, die uns zu überrollen droht und viele Arbeitsplätze obsolet macht.

Für viele Kunden und User sind neue digitale Technologien ein Schritt zu mehr Komfort und Service.
Andere fürchten um ihre Daten und stehen der globalen Vernetzung skeptisch gegenüber.

Zu welcher Gruppe man sich auch zählt, die technologischen Entwicklungen sind weltweit in vollem Gange. 

Die Frage ist längst nicht mehr,

OB man eine digitale Welt befürwortet, sondern WIE man sich in die digitale Welt fügt.
Die Digitalierung ist überall präsent und wird sich nicht aufhalten lassen, ob man will oder nicht. 

Der Einfluss der Digitalisierung auf unser Privat- und Berufsleben

Unsere gesamte Kommunikation, die Art, wie wir uns informieren, einkaufen, Geschäftskontakte knüpfen hat sich verändert.

Digitale Prozesse betreffen längst nicht mehr nur moderne IT-Unternehmen.
Sie ziehen sich durch Branchen und Sektoren jeder Art.
Um die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, muss man Schritt halten.

Die schlechte Nachricht
Ja, Veränderungen bedeuten immer eine Investition - finanzieller, physischer und psychischer Natur

Die gute Nachricht
Sie sind nicht allein mit Ihrer Skepsis und Ungewissheit. Es geht im Wesentlichen um Ihre Einstellung dem Thema gegenüber. 

papier taube

 

Wenn Sie sich für das Weiterlesen entscheiden, haben Sie bereits den ersten Stein für ihre digitale Zukunft gelegt.

Digitalisierung im Privatleben

Bilder, Musik, Dokumente und Daten werden nicht mehr in physischen Ordnern, Alben und (Hardware-)Datenträgern, sondern in Cloud-Servern gesammelt.

Smartphones sind unsere ständigen Lebensbegleiter geworden und stellen uns die gewünschten Informationen und Daten jederzeit und überall zur Verfügung.
Unterschiedliche Geräte können sich miteinander verbinden. 
Fotos und Videos können binnen Sekunden ausgetauscht werden.

Verliert oder verlegt man sein kleines Digitalwunder, bricht bei dem ein oder anderen regelrechte Panik aus.

fingerabdruck

Man hat das Gefühl, sein Leben nicht mehr organisieren zu können: Termine, Erinnerungen, Google Maps, Fitness-Apps, Whatsapp, eine schnelle Besorgungen im Onlineshop, den neuesten Tratsch im Online-Magazin nachlesen, während man auf den Zug wartet, der laut DB-App 20 Minuten Verspätung hat.

Wir haben uns so an unsere digitalen Alltagshelferchen gewöhnt, dass wir uns unser Leben garnicht mehr ohne vorstellen können.
Ohne Smartphone fühlt man sich beinahe so, als wäre man ein stückweit von der (vernetzten) Welt abgeschnitten. 

Kennen Sie das? 

Es ist manchmal beängstigend (wenn man mal die vielen Vorteile außer Acht lässt).
Aber die Welt steht nun mal nicht still und nicht jede Veränderung bedeutet etwas Schlechtes.

 

lupe auge 

Digitalisierung ist ein "natürlicher" Fortschritt

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Füher hatte man die Befürchtung, dass der menschliche Körper einer Fahrt mit der Dampflok physisch nicht standhält.
"Der Druck ist zu stark, es ist zu schnell und zu gefährlich!", riefen die damaligen Experten und Mediziner.
Heute fahren wir mit Hochgeschwindigkeitszügen und fliegen mit Jumbojets durch die Lüfte.

Oder fahren Sie noch mit Pferd und Kutsche zur Arbeit und denken sich:
"Diese verrückten Autofahrer und ihr moderner Schnikschnak"? ... wohl kaum.

Paradoxerweise denken das viele "Digitalisierungsgegner" über moderne Technologien,
obwohl sie längst in unserer Welt verankert sind.

 

Digitalisierung in der Arbeitswelt

In der Geschäftswelt steht Digitalisierung zum einen für die Erfassung, Sammlung und Ordnung von Unternehmensdatendaten. Zum anderen geht es um die Vernetzung von einzelnen Prozessen.

Anstatt üppige Ordner nach einem Dokument durchzuwälzen, es einzuscannen und einem Vertriebsmitarbeiter per E-Mail-Anhang zu schicken (wobei das schon nicht in jedem Betrieb zur Arbeitspraxis gehört), lassen sich Daten in einer Cloud hochladen, sichern und stehen jederzeit und überall jedem Mitarbeiter (je nach Zugriffsrechten) zur Verfügung. 

 

 

handy kreditkarte

Angebote auf einen Klick verschicken, Musterkalkulationen erstellen lassen, fristgerechte Überweisungen einrichten, die Finanzsituation stets im Auge behalten, Innen- und Außendienst miteinander verknüpfen anstelle händischer Eingaben, dicker Aktenordner, komplizierter Zettelwirtschaft, sich türmenden Papierbergen und umherfliegenden Rechnungen und Lieferscheinen.

Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus, in Ihrem Berufsalltag?

Sind Sie nicht manchmal überfordert oder genervt von händisch erstellten Excel-Tabellen und PDF-Dokumenten? 
Wenn Sie ein Schreiner sind, wollen Sie einen Tisch bauen und nicht 50% Ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Aufgaben füllen.

 

world share 
Es sei nochmal erwähnt, dass es nicht darum geht, Sie von der Digitalisierung zu überzeugen.
Dafür ist es zu spät! Sie ist bereits überall.

Wichtig ist es, sich in der digitalen Welt zurecht zu finden,
die Scheuklappen abzulegen und die Vorteile und Chancen zu erkennen.

2. Digitales Entwicklungsland Deutschland?

Digitalisierung in Deutschland

Im Ländervergleich hat Deutschland in Sachen Digitalisierung noch viel Luft nach oben und schöpft sein Potenzial nicht aus.
Angefangen bei der Versorgung mit Internet und beim Breitbandausbau, der vor allem auf dem Land nur schleppend vorangeht.

Laut Statistik belegt Deutschland eher die unteren Ränge - selbst im Vergleich mit Ländern von weit geringerer Wirtschaftsleistung.
Vor allem bei der Aufklärung und Bereitschaft, mehr digitale Ressourcen zu nutzen, ist Deutschland alles andere als fortschrittlich.
Ja, regelrecht stur.

 

 

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Deutschland ist kein armes Land, aber ...

... scheint ein digitales Entwicklungsland zu sein.
Investitionen in aktuelle, digitale Technologien scheitern meist nicht am Geld. Man schaue sich dazu allein wirtschaftsschwächere Länder, wie Polen und Litauen an, die in Sachen Digitalisierung deutlich fortschrittlicher sind.

Die Digitalisierung wurde in der Politik stiefmütterlich behandelt und wird auch heutzutage nicht angemessen ernst genommen.
Es fehlt an zukunftsweisenden Konzepten in der Praxis und an klaren Linien von staatlicher Seite. 

Da sich Politik und Staat dieser Aufgabe nicht wirklich widmen (wollen), ist jeder Unternehmer mehr oder weniger auf sich selbst gestellt und entscheidet, ob und welche Digitalisierungsmaßnahmen er ergreift. 

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Ein Ansatz sind staatliche Fördermittel für Unternehmen

Allerdings sind diese oft mit unnötig komplizierten Bewerbungsverfahren und bürokratischen Hürden verbunden.
Und auch das erst vermehrt seit Beginn der Corona-Krise, in der man schmerzlich feststellen musste, wie schlecht es um die Vernetzung, technische Ausstattung und digitale Kompetenz / Bildung steht. 

Auch Lehrer werden nicht digital gewappnet oder geschult.
Sie sind nicht in der Lage, Schülern neue digitale Konzepte zu vermitteln
und sie "auf die neue digitale Arbeitswelt vorzubereiten.
Selbst dann nicht, wenn ihnen – wie in Zukunft – ausschließlich „Digital Natives“ gegenübersitzen."
(Quelle: https://digital-magazin.de/digitalisierung-definition/)

 

sparschwein

 3. Digitale Kompetenz

Digitale Kompetenz beginnt weit vor der eigentlichen Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen.
Es ist die digitale Sensibilisierung, der verantwortungsvolle Umgang und die Verantwortung, die damit einhergeht. 

Digitale Kompetenz ist 

- das Knowhow, bestimmte Geräte/Hardware, Medien und Tools zu bedienen
- die Qualifikation, Kenntnisse zu vermitteln bzw. in der digitalen Welt gewinnbringend für das Unternehmen einzusetzen

Die Erfahrung zeigt, dass beide Kompetenzen in den meisten Unternehmen Mangelware sind ...

Eine Anekdote aus dem Alltag

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Erst neulich wurde ich in der Apotheke weggeschickt, weil die Angestellte weder in der Lage war,
einen QR-Code über die Bestätigung der Covid-Impfung einzuscannen, noch das Dokument dazu auszudrucken.
Es war eine regelrechte Furcht und Verweigerung, solch moderne Technologien anzuwenden.
Man solle doch auf die Praktikantin warten, die am Montag wiederkommt.

Ernsthaft?

Haben Praktikanten und Auszubildende - meist junge Leute, die mit der Digitalisierung aufwachsen,
technisch versiert sind und keinen Herzinfarkt beim Wort "QR-Code" bekommen, die Oberhand?
Laufen ohne sie die Prozesse im Unternehmen nicht mehr?
Lernen wir inzwischen von den Praktikanten anstatt ihnen etwas beizubringen?

Die fachliche Kompetenz als Apotheker ist natürlich von entscheidender Bedeutung,
aber inwieweit kann man diese gewinnbringend nutzen, wenn man nicht mal in der Lage ist,
einfache, digitale, (staatliche gförderte!) Prozesse anzuwenden?

 

Die digitale Kompetenz wird unterschätzt

... und nach wie vor zu oft als unerheblich abgetan. Die Entwicklungen wurden zu lang belächelt und ignoriert.

Das Beispiel ist kein Einzelfall. Vor allem auf dem Land, in unserer Region Niederbayern. Es ist ernüchternd, wie viele Unternehmen, Betriebe und staatliche Einrichtungen "sich weigern", digitale Maßnahmen in Anspruch zu nehmen, nur weil Sie sich vor Veränderungen scheuen.

Ein möglicher Grund für diese Digitalverdrossenheit (insbesondere auf dem Land) ist die verbreitete Stimmung, man hätte den Anschluss ohnehin verpasst und kommt nicht hinterher.

digitale kompetenz
 

Digitale Kompetenz - Ein Beispiel 

Es scheitert oft schon an Kernkompetenzen, wie der Kommunikation, die in so ziemlich allen Betrieben und Bereichen unumgänglich sind.

Natürlich haben wir alle gelernt, mit unserem Gegenüber zu reden, seine Körpersprache zu deuten und höflich zu bleiben.
Aber die Kommunikation mit einem Gesprächspartner vor Ort oder per Telefon unterscheidet sich maßgebend von der digitalen Kommunikation per Instant Messaging, Videokonferenz oder in den sozialen Medien.

Man muss die Kommunikationsmethoden nicht nur kennen und bedienen können, sondern auch die Gepflogenheiten und Etiketten außerhalb der analogen Welt beherrschen und bestenfalls die Bedeutung der Emojis richtig deuten.

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4. Prozessdigitalisierung & digitale Transformation

Mithilfe der Prozessdigitalisierung werden statische (analoge) Abläufe eines Unternehmen in dynamische, digitale Prozesse umgewandelt.
Informationen, Kundendaten und Dokumente werden digital gesammelt, gespeichert und verarbeitet (digitale Dokumentation).
Dadurch stehen die nötigen Informationen den Mitarbeitern überall und jeder Zeit zur Verfügung.

Automatisierte Funktionen und flexible Workflows (z. B. zur Auftragserstellung, zur Rechnungsabwicklung, zu Verträgen und Statistiken)
vereinfachen den Arbeitsalltag und reduzieren - v.a. auf lange Sicht gesehen - Zeit und Kosten (Return on Investment).

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Unternehmensprozessen spricht man auch von digitaler Transformation

Vor allem große Unternehmen, die die Vorteile der digitalen Transformation nutzen, bestimmen maßgeblich die Marktsituation.

Etablierte, mittelständische Unternehmen, die weiterhin auf traditionelle Arbeitsprozesse setzen, werden zunehmend verdrängt.
Sie müssen anfangen, die digitale Transformation und die Vernetztung der Wirtschaft als Chance begreifen, wenn Sie wettbewerbsfähig bleiben wollen.

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Digitale Transformation - erklärt in 3 Minuten

Urheber: "youknow“ 

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Digitale Transformation der Kundenbeziehungen

Marketing, Vertrieb und die Art und Weise, wie sich Kunden informieren, haben sich enorm gewandelt.
Man schaut nicht mehr in die gelben Seiten, sondern googelt nach der entsprechenden Information.

Die aktive Kaltakquise gehört der Vergangenheit an.
Sie ist inzwischen nicht nur rechtlich fraglich (ohne vorherige Einwilligung verboten), sondern wird als aufdringlich und wenig vertrauenswürdig empfunden.
Heutzutage versucht man die Entscheidungen der Kunden passiv durch die eigene (professionelle) Online-Präsenz, die richtig eingesetze Suchmaschinenoptimierung und durch relevante Informationen zu beeinflussen.

 

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Die digitale Suche nach den richtigen Kunden und Mitarbeitern

Digitale Serviceleistungen für Kunden sind ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Nimmt man den User "digital" an die Hand und führt ihn bequem zum Ziel, erleichert man die Nutzung eines bestimmten Produkts oder Angebots (z. B. durch Onlineformulare, Kundenportale, E-Learning-Plattformen) und macht Besucher zu potenziellen Kunden. 

Im Bereich Human Resources & Recruiting hat sich durch die digitale Transformation viel getan.
Das Suchen, Finden und Gewinnen qualifizierter Mitarbeiter für das eigene Unternehmen ist wichtiger denn je.
Die Anzahl der Mitbewerber und die Bewerbungsprozesse verändern sich.
Zum Einen hat die Transparenz zugenommen, z. B. Portale zur Arbeitgeberbewertung, Wettbewerb um gute Fachkräfte.
Zum anderen spielt die digitale Kompetenz der eigenen Mitarbeitern eine zunehmende Rolle - unabhängig von der Branche.

 

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Die Digitale Revolution - ein neues Informationszeitalter?

Im 20. Jahrhundert war die Informationstechnologie (IT) vor allem auf die Automatisierung, Weiterentwicklung und Modernisierung ausgerichtet.
Computernetze und Softwareprodukte wurden geschaffen.

Im 21. Jahrhundert stehen disruptive Technologien und innovative Geschäftsmodelle im Vordergrund, d. h. die bestehenden etablierten Technologien werden zunehmend durch innovatieve, neue Prozesse ersetzt statt weiterentwickelt.

Wir erleben ein radikales Infragestellen traditioneller Geschäftsmodelle, Verfahren, Produkte und Dienstleistungen.

Die Digitalisierung als „einerseits (1) die Überführung von Informationen von einer analogen in eine digitale Speicherform und andererseits (2) die Übertragung von Aufgaben, die bisher vom Menschen übernommen wurden, auf den Computer“ (Hess, 2016) war maßgebend. 

Einige Experten sehen darin die vierte industrielle Revolution, die wiederum mit dem Begriff der Industrie 4.0 (auch "Enterprise 4.0") verbunden ist.

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Quellen:

https://digital-magazin.de/digitalisierung-definition/
https://www.innolytics.de/was-ist-digitale-transformation/ 
https://www.etventure.de/digitale-transformation/
https://www.bigdata-insider.de/was-ist-digitalisierung-a-626489/
https://der-prozessmanager.de/aktuell/publikationen/der-prozessmanager-literatur-radar-2018
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/digitalisierung-54195
Hess, T., Gronau, N., Becker, J., Sinz, E. J., Suhl, L. & Leimeister, J. M., (Hrsg.) (2016). Digitalisierung.

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